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Dienstag, 18. April 2017

Im Schneckentempo an die Ostsee!?

Geahnt hatte ich es schon immer, aber ich glaube, ich muss mich jetzt mal langsam den Tatsachen stellen: Fahrrad fahren ist nicht mein Sport. Ok, es macht Spaß, ist ein netter Zeitvertreib und reinigt die Seele, aber es macht mich fett! 2000 Kilometer bin ich dieses Jahr schon geradelt und habe dabei gute 2 Kilo zugenommen. Der Grund ist der, dass ich derartigen Hunger bekomme und sowohl unterwegs, als auch zu Hause Unmengen an Nahrungsmitteln in mich hinein stopfe, dass es eben über kurz oder lang ansetzt, wohingegen die kurzen, knackigen Einheiten hilfreich sind. Mit dem Roller zum Beispiel.

Wie dem auch sei, in mir reift ein Gedanke, wobei die Ausführung natürlich wieder alles andere als kurz und knackig werden würde und zwar überlege ich, ob es möglich ist, bzw. mir möglich ist, mit dem Roller an die Ostsee zu fahren. Nur: Wie viele Kilometer kann ich an einem Tag zurück legen, wie transportiere ich mein Gepäck usw.? 

Bisher weiß ich, dass ich 14 Kilometer in anderthalb Stunden schaffe und schätze, dass ich täglich vielleicht 40 bis 50 Kilometer rollern könnte und käme somit am ersten Tag eventuell bis nach Wesel. Ok ist ja schon mal was. Bleiben aber immer noch knappe 450 Kilometer. Gut, das wären dann 10 Tage Fahrtzeit plus alle drei Tage einen Tag Pause. Aber was ist mit dem Gepäck? Für 14 Tage braucht man wenigstens eine Garnitur Oberbekleidung zum Wechseln, ein Paar Ersatzschuhe usw. was transportiert werden will. Rucksack fällt aus und ob ich einen Monoporter hinter mir herziehen will, weiß ich nicht, tendiere aber stark zu 'hayır'. Nun gut, da wird sich eine Lösung finden, wenn es soweit ist. Jetzt muss ich erst einmal trainieren, denn sonst schaffe ich das garantiert nicht. 

Dienstag, 11. April 2017

Killing me softly ...

"Mit Musik geht es besser", sagte meine Schwester. Ok, sie meinte Laufen, aber der geneigte Leser weiß ja, wie sehr ich laufen hasse und so schnappte ich mir Heute morgen mein XH-4 Kickbike 'Kartoffelbrei' und den MP3-Player und fuhr die bisher längste Roller-Runde meines Lebens - immerhin 14 Kilometer. So anstrengend ist es übrigens doch nicht ... also wenn man es gemächlich angeht und BTW mal eben knapp 700 kcal verbraten ... Strumming my pain with his fingers ... 🎤 ... singing my life with his words ... 🎧 ... KILLING ME SOFTLY with this song ... 🎤 ... KILLING MEEEE! ... 🎧 ... SOFTLYYYY! ... Und tanzen kann man auf dem Ding auch noch 💃🏻😎 Hatte ich je erwähnt, dass ich Tanzen Kacke finde? 😂 ... Und wenn wir schon mal grad dabei sind: Obst mag ich auch nicht. Aber sonst ist alles gut.


Samstag, 8. April 2017

Nu' ist sie vollends durchgeknallt

Lässig lehnt Lil' Ben am Kühlschrank, dessen Tür er natürlich mal wieder weit offen gelassen hat, und trinkt die Milch direkt aus der Flasche. Aus den Augenwinkeln erspäht er meine Walkingstöcke und grinst breit: "Seit wann hast du die denn? Ich dachte immer, du findest die peinlich!" Ok, wo er recht hat, hat er recht, aber nützt ja nichts, ich habe mich auf Strava für die Runner's World Boston Challenge eingetragen und muss nun in den nächsten 10 Tagen 42,195 Kilometer auf Schuster Rappen zurück gelegt haben. Geht auch gestückelt und in langsam, aber das beste ist, dass ich das schaffe. Nun, der geneigte Leser weiß natürlich, dass ich laufen hasse aber ich habe festgestellt, dass es mit Walking-Stöcken wesentlich einfacher und dynamischer ist und auch Spaß macht. Müde wird man eigentlich erst, wenn der Brustkorb nach vorne fällt, sozusagen und das passiert hier wesentlich später, als beim normalen schlendern.

"Ich trainiere" sage ich ungerührt zu dem immer noch feixenden Benjamin, "denn stell dir vor, ich müsste fliehen und käme nur 3 Kilometer weit, dann kann ich ja auch direkt zu Hause bleiben." 

Lil' Ben verdreht die Augen so schön, wie es selbst ein Mädchen nicht schöner könnte und sagt lachend: "Ma, du hast ein Auto!"

Oh! My! God! ... so kann auch nur ein Junge argumentieren. "Ja und was nützt es mir, wenn ich aus Versehen durch ein Weltentor falle und noch schnell den Autoschlüssel gegrabbscht habe? Hä? Nichts! In Fanrea oder Falaysia kann ich mit meinem Autoschlüssel ja nun wenig anfangen und niemand würde glauben, dass es sich um ein magisches Amulett handelt ... oder wenigstens nur kurz, wohingegen mir meine Stecken sehr nützlich werden können. Ich kann damit weite Strecken gehen oder mein Bündel schultern und ich kann sie als Waffe gegen Drachen und anderes Fabelgetier einsetzen oder damit dunkle Gesellen verkloppen ... 

Mittlerweile zweifelt Lil' Ben an meinem Verstand, aber das ist ja nichts Neues, immerhin bin ich seine Mutter, da ist das ja schon fast Pflicht.

Ich schnüre meine Wanderschuhe, packe mein Proviant ein und klemme mir meine schönen Stöcke erst einmal unter den Arm. So kann ich besser Abschiedsküsschen geben .... und dann marschiere ich los. 

Meine Gedanken schweifen ab. Im Geiste kämpfe ich mit Drachen und rette ein paar Elfen, als mich ein netter Gassigänger vorbei lässt, weil ich schneller bin und als ich Arco's hechelnden Atem im Nacken spüre, überlege ich kurz, ob ich mich blitzschnell umdrehen und dem Hund ein kerniges "IMPEDIMENTA" entgegen schmettern soll. Denn wer weiß es schon, vielleicht kann ich mit meinem Stecken ja auch zaubern. Gut, sicherheitshalber entscheide ich mich dafür, etwas schneller zu gehen ...

Wie dem auch sei, ich bin gute 3 Stunden unterwegs und schaffe immerhin schon mal 9 der geforderten 26 1/4 Meilen ... Uuups, ein Steinkreis! Das sind bestimmt Menhire, an denen der Zahn der Zeit genagt hat ... Aber gut, ich bin gewappnet.