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Samstag, 26. April 2014

Was begonnen du hast ...

... fortführen du musst. Unter diesem Motto sattelte ich Nancy und fuhr bei frühlingshaften Temperaturen noch einmal zum Campigplatz am Wisseler See. Die Anfahrt war dank Lisa, meiner Sozia und Navigateuse, ähnlich, dabei aber weniger chaotisch und vor allen Dingen weniger nass und so kam ich ohne Zwischenfälle pünktlich am Ziel an. Die Tore des Platzes waren geöffnet und nichts hinderte mich daran, die Test-Reise, die ich einst begonnen hatte, zu Ende zu bringen. 


Nun, und bei dieser Gelegenheit kann ich auch mal endlich zwei Teile meiner Aussrüstung vorstellen: 

Zum einen ist es das Vaude Sports Towel L, ein Microfaser-Handtuch in komfortabler Größe, mit dem ich mich aber leider nicht anfreunden kann und ich verstehe auch die positiven Kundenbewertungen nicht. Das müssen wirkliche Minimalisten gewesen sein und ich frage mich, wie weit Gepäckoptimierung tatsächlich gehen sollte, solange ich das Gepäck nicht selber schultern muss. Ok, das Handtuch ist tatsächlich leicht und schnell trocken. Es tut seinen Dienst ordentlich, aber mit Haaren hat es ein Problem, die bleiben nass, obwohl es ja angeblich so saugstark ist. Außerdem empfinde ich beim Abtrocknen ein unangenehmes Gefühl auf der Haut und das Duschen wird mir tatsächlich bei dem Gedanken an dieses Handtuch verleidet. Zum Putzen ist es allerdings super und die Armaturen bleiben streifenfrei zurück. 

Und dann ist da noch das kleine Basic Nature Reisekissen, welches den Nacken ausgezeichnet stützt und das ich nicht mehr missen möchte. Es hat eine angenehme Härte, ist dabei aber flexibel genug, um es an der richtigen Stelle zu platzieren. Ok, es hat natürlich nicht das Packmaß einer Erbse, aber wenn ich an mein seinerzeitiges aufblasbares Kissen zurück denke, welches mir ständig unter dem Kopf weggerutscht ist, dann kann ich darüber leicht hinweg sehen und es wird wohl zu meinem ständigen Reisebegleiter werden.

Aber ob mein Zelt nun wasserdicht ist, dass weiß ich leider immer noch nicht ...

Mittwoch, 23. April 2014

Tretrollering mit Fluffy und Funny


Anm. d. Red.: Fluffy ist Leilas kleiner Bruder und seit 12 Jahren bei uns.

Dienstag, 8. April 2014

Funny's Fun-Sport

Der erste Tag der Vegan-for-Youth-Challenge ist rum und ich habe sage und schreibe 800 g weniger auf der Waage. Ok, Anfängerglück und entscheidend ist, was am Ende der Woche auf der Uhr steht, aber im Moment bin ich zufrieden.

Gestern gab es ja mittags diesen Reis, aber für abends hatte ich nichts vorbereitet und dann stand ich da, als mich der Hunger überrollte. Es war nichts challenge-konformes da, was ich mal essen konnte und so habe ich erst mal eine halbe Packung Tomatensaft geleert, danach einen SuperJuice ... dicht gefolgt von einer Tüte Chips. Die Challenge wird mir wohl eine Menge an Koch- bzw. Vorkoch-Disziplin abfordern und ich habe überlegt, einfach eine Notfall-Tomatensuppe zu kochen.

Aber wie dem auch sei ... tatatataaaaaaa ... mein Roller ist da und so kann ich auch mit der zweiten Zutat der Challenge beginnen, nämlich dem Sport-Programm. Ok, ich hätte in's Fitti gehen können, aber da ist es mir eindeutig zu voll und joggen finde ich zwar extrem cool, aber leider hasse ich laufen. Naja, und daher erschien mir der XH-4 - nennen wir ihn mal "Horst" - ein guter Kompromiss zu sein. Gesehen hatte ich ihn mit meiner Schwester zusammen in Waldkirch und sie war direkt Feuer und Flamme, was sie auch kund tat. Ich hingegen beschloss eher für mich, dass ich auch so einen haben wollte.

Nun, als ich wieder zu Hause war, war es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Bestellung. Einzig wegen die Farbe konnte ich mich nicht so recht entscheiden. Mein erster Gedanke war natürlich "Orange muss es sein!", aber irgendwie konnte ich mich diesmal nicht so recht damit anfreunden und habe mich dann letztendlich für den bläulichen Farbton, ich glaube RAL 5014 entschieden, der, wie ich finde, ganz gut dazu passt. Aber nun zum Wesentlichen ...

Die ersten paar Meter waren noch recht wackelig, aber dann ging es ganz gut. Noch nicht schnell, aber doch gerade aus und ich schaffte auch ein paar Mal den Fußwechsel, denn ich will ja nicht nur einseitig gut trainiert aussehen. Aber eins kann ich mal sagen, das Rollern geht ganz schön an die Substanz und nach einigen 100 Metern ging mir derart die Puste aus ... und der Schweiß direkt mit ... das ich erst einmal wieder nach Hause fuhr ... und mit dem ersten Hagel das Gragentor erreichte. Morgen geht es weiter, denn rollern ist wirklich cool ... wenn es nur nicht so anstrengend wäre ... *seufz* ...

Freitag, 4. April 2014

Wohnen wie im Paradies

Nach 4, 3, 2, 1 Stunden erreiche ich Waldkirch über die 61, 6, 5 und einem bisschen Landstraße mit bedenklich leerem Tank. Das Hippiemobil hat sich unterwegs ganz schön was reingezogen und so ist meine erste Anlaufstation die örtliche Tankstelle. Zur Ehrenrettung der kleinen Rennsemmel muss ich allerdings sagen, dass ich sie ganz schön gescheucht habe und sie halt durstig war. Wie dem auch sei, ich befürchte, den nächsten Zwischenstopp nicht mehr zu erreichen und ich habe keine Lust, auch nur einen einzigen überflüssigen Meter zu laufen ... weder bergauf, noch bergab. 

Das eigentliche Ziel dieser Reise ist das Bruder-Klaus-Krankenhaus, in dem mein Vater seit einem Oberschenkelhalsbruch und der daraus folgenden Operation liegt. Dummerweise hat er sich auch noch eine Lungenentzündung zugezogen und familiärer Beistand und Betreuung ist von Nöten.  

Ein Anruf meiner Schwester alarmierte mich am Vortag und ich beschloss, so schnell wie möglich anzureisen. Die Frage war allerdings, wo ich unterkommen sollte, denn es war ein Aufenthalt von mehreren Wochen geplant. Ich durchforstete das Internet nach Ferienwohnungen, aber irgendwie war entweder alles ausgebucht oder es ging keiner an's Telefon, oder, oder, oder. Die Belegungspläne waren eher dürftig geführt, ein sehr schlechtes Portal, auf dem ich da gelandet war. Wie dem auch sei, irgendwann telefonierte ich mit einem sehr netten Pensionswirt, der mir den Tipp gab, es über das Fremdenverkehrsamt "Zweitälerland" zu versuchen oder einfach besagte Begrifflichkeit zu googlen. Gesagt, getan ... und ich wurde fündig. Gut, mir war mittlerweile egal, wie die Wohnung ausgestattet war, ob es Bilder gab, ob es sich um einen Bauernhof mit Viehwirtschaft oder um eine dunkle Souterrainwohnung handelte. Einzig wichtig war der Belegungsplan mit freien Kapazitäten.

Der dritte oder vierte Treffer war eine kleine Wohnung. Es gab eine Beschreibung, wenig Bilder, aber egal, es gab 10 Tage Platz für mich. Also rief ich an, verhandelte und plauderte ein wenig mit der Frau am anderen Ende der Leitung und während des Gesprächs stellte sich heraus, dass sie meine komplette ortsansässige süddeutsche Verwandtschaft kannte. Sogar an meine Großmutter, die vor über 20 Jahren gestorben war, erinnerte sie sich gut. Nun, wir kamen in's Geschäft, sozusagen. 

Nach 4, 3, 2, 1 Stunden erreiche ich Waldkirch über die 61, 6, 5 und einem bisschen Landstraße mit bedenklich leerem Tank. Das Hippiemobil hat sich unterwegs ganz schön was reingezogen und so ist meine erste Anlaufstation die örtliche Tankstelle. Von hier aus rufe ich bei der Vermieterin an, um meine Ankunft zu bestätigen und eine Uhrzeit zu vereinbaren, zu der ich kommen kann. Nun, sie ist zu Hause und so fahre ich zunächst einmal dorthin, um mein Auto auszuladen und einfach angekommen zu sein. 

Der Weg führte mich in langgezogenen Serpentinen immer weiter weg vom Ortskern, den Kandel hinauf und ich wunderte mich schon ein wenig, wohin Lisa mich wohl führen wollte. Schlussendlich erreichte ich mein Ziel vor einem großzügig dimensionierten, sehr gepflegtem Haus, von dem ich annahm, dass es aus den späten 60er Jahren stammte. Die Doppelgarage war geöffnet und die Vermieterin, die sich relativ schnell als eine äußerst reizende Person entpuppte, bedeutete mir, hineinzufahren, was ich auch tat. Nach einem sehr herzlichen Empfang wurde mir alles gezeigt und erklärt, was ich wissen musste und dann betraten wir die Wohnung im Dachgeschoss.

Drei Zimmer, Abstellraum, Küche, Diele, Bad. Fernsehen, WLAN und Telefon in's deutsche Festnetz frei, Handtücher, Bettwäsche ... Schön eingerichtet, piccobello sauber, unglaublich lichtdurchflutet und das alles zu einem derart niedrigen Preis, den man nur mit einem ungläubigen Staunen zur Kenntnis nehmen mag und der einen an ein späteres, böses Erwachen glauben lässt. Aber denkste, alles richtig, alles gut!

Frau Wolfarth ist eine tolle Gastgeberin, mit der man nett plaudern kann, wenn man möchte. Nie aufdringlich, aber immer interessiert und so ergab sich das eine oder andere nette oder tröstende Gespräch. Falls ich jemals wieder nach Waldkirch kommen sollte, werde ich als erstes dort anklopfen und um Unterschlupf bitten und kann das gleiche nur jedem empfehlen, der eine Reise in diese wunderschöne (und köstliche) Region unternehmen will. Boah, allein die Wurst ...

Wohnen in den Wolken, mit der gleichen Leicht- und Luftigkeit ... und einem Ausblick, von dem man nur träumen kann. 

Dienstag, 1. April 2014

Ein Esel im April

Seit ich mich zurück erinnern kann, hat mein Vater zuverlässig am 1. April eines jeden Jahres verkündet, dass ein Esel im Garten des Nachbarn stünde. In meinen ersten Lebensjahren wird er vermutlich ganz aufgeregt

"Guarda, nel giardino dei nostri vicini è un asino"

gerufen haben, wobei anzumerken ist, dass damals der Garten des Nachbarn eher die Außenterrasse des angrenzenden Restaurants war. Und seit ich mich erinnern kann, bin ich darauf hereingefallen und Jahr für Jahr am 1. April zum entsprechenden Fenster gerast, um nach dem Esel zu gucken. 

Später, als ich (viel) älter war, habe ich es mit einem gähnenden Schmunzler abgetan:

"Netter Versuch, mein Lieber, netter Versuch!",

was ihn aber nicht davon abgehalten hat, immer wieder am 1. April auf den Esel in Nachbars Garten hinzuweisen.